Skeptisch gucke ich nach oben: Über mir fährt gerade die Python entlang. Nur einen kurzen Augenblck später höre ich nur noch Gekreische - kein Wunder bei den beiden Loopings.
Je wir in der Warteschlange nach vorne rücken, desto mulmiger wird mir. Ist es wirklich die beste Idee, diese Achterbahn auszuprobieren?!
Ich versuche, mich etwas abzulenken und schwupps, gibt es kein Zurück mehr. Wir sind an der Reihe.
Noch ein kurzes gegenseitiges Ermutigen (,,Ich hab Angst" - ,,Ich auch") mit Noury, meinem Kollegen, und ab geht die Post!
Während es langsam in Richtung Loopings geht, merke ich, wie das Adrenalin in meinen Körper schießt und fange an zu kreischen. In meinen Atempausen höre ich auch Noury, bemerke aber gleichzeitig, dass Julie, meine Kollegin ganz ruhig bleibt.
30 Sekundenspäter ist das Abenteuer Python auch schon wieder vorbei. Oufti.
Meine Knie zittern noch ein wenig, hinzu kommt ein leicht flaues Gefühl im Magen. Aber: Ich habe es geschafft!
,,Und Anne, hattest du Angst?", werde ich von einem Kind gefragt. Noch bevor ich antworten kann, höre ich das Mädchen, das neben mir saß, sagen: ,,Klar, hast du sie nicht schreien gehört?'' Meine versuchte Rechtfertigung (,,Noury aber auch...'') wird nicht akzeptiert.
Der Eindruck oben war nur einer von vielen, die ich in Efteling mit den Kindern und Kollegen des Kinderheims sammeln konnte. Insgesamt waren wir für 3 Tage in dem Freizeitpark und alle Erlebnisse hier zu erzählen würde definitiv den Rahmen sprengen. Gesagt werden muss allerdings, dass dieser Ausflug mir die Möglichkeit geboten hat, sowohl die Kinder als auch meine Kollegen ovn einer völlig anderen Seite kennenzulernen und dass es uns ein wenig zusammengeschweißt hat.
Neben der Achterbahn ,,Python'' gab es noch so unlaublich viele andere Attraktionen auszuprobieren, dass ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll: Da wäre zum Beispiel die Wildwasserfahrt, bei der man in einem großen Boot sitzend durch einen Fluss fährt und von allen Seiten Wasser abbekommt (Ich durfte dann am letzten Tag in klitschnasser Hose zurückfahren -.-) oder aber auch die riesige Schiffsschaukel, in der dann zur Abwechslung mal die Kinder ganz laut kreischten.
Abgesehen von den vielen schönen Momenten in den Attraktionen bleiben mir aber vor allem auch die zwei Abende mit den Kindern und Kollegen in Erinnerung. Sei es beim gemeinsamen Pizzaessen auf der Terrasse hinter den kleinen Häuschen, in denen wir übernachteten, oder im chinesischen Restaurant.
In diesen drei Tagen habe ich so viele wertvolleErinnerung sammeln dürfen, die ich nie vergessen werde und für die ich unglaublich dankbar bin. Dieser Ausflug hatte einen großen Anteil daran, dass ich mich aus dem Loch, in dem ich mich befand, wieder befreien konnte.