Myosotis

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, euch von unserem letzten Seminar in Belgien zu berichten.

Jetzt sitze ich hier, lasse die 4 Tage nochmals Revue passieren, aber mir fehlen die richtigen Worte.

 

 

Traurig, schön, intensiv.

Vielleicht passen diese Adjektive noch am besten, um das Seminar zu beschreiben. Aber irgendwie werden auch diese Worte der Stimmung und diesem Gefühl während der letzten Tage nicht gerecht.

 

,,Ich hasse Abschiede und wir werden uns nicht richtig verabschieden, weil es sich dann so endgültig anfühlt."

, war ein Satz, der sehr häufig gefallen ist. Und genau diese Worte drücken aus, was wir 17 Freiwillige momentan fühlen.

Vor etwas mehr als 9 Monaten sind wir nach Belgien gereist, nur mit dem Wissen, dass wir die nächsten Monate dort leben und arbeiten werden. Erste Kontakte mit den Anderen wurden schnell geknüpft. Meist blieb es aber zunächst einmal nur bei diesen mehr oder weniger flüchtigen Bekanntschaften. Auch deswegen, weil wir zunächst mit unserer neuen Aufgabe zurecht kommen und diese leichte Überforderung bewältigen mussten.

Jetzt, beim letzten Seminar, wurde uns dann erst so richtig bewusst, wie eng wir doch alle zusammengerückt waren und welche Angst uns der Gedanke, dass wir nun bald wieder getrennte Wege gehen werden, uns doch machte.

 

Angst vor dem Ungewissen. Was passiert nun? Schaffen wir es, in Kontakt zu bleiben? Und: Tut die Distanz der Freundschaft keinen Abbruch?

Aber anstatt Trübsal zu blasen, nutzen wir die gemeinsame Zeit, um möglichst viele weitere schöne Erinnerungen zu sammeln.

 

Sei es beim Einkaufen für den internationalen Abend, dem internationalen Abend selbst oder aber auch bei etwas ernsthafteren Themen wie den Ateliers und den morgendlichen Andachten.

Beim internationalen Abend kochten wir jeweils Spezialitäten unseres Landes und konnten Gerichte wie Paella, Lángos, Tarte aux Légumes, Spargel, Tiramisu,.... kosten.

Während wir bei den Andachten und Ateliers viel über das gemeinsame Jahr in Belgien nachdachten und als passende Metapher die Myosotis fanden und auch die sonstige Zeit nutzen, um uns darüber auszutauschen, wie viel uns diese bisherigen 9 Monate doch bedeuten, kamen auch die lustigen Momente beim Beusch der Grotte, dem Zubereiten des belgischen Nationalgerichtes* und einem Improvisationsabend natürlich nicht zu kurz.

Ein Moment, der mir besonders in Erinnerung bleibt, war das gemeinsame Fußballspiel am Abend. Hatten wir zu dritt begonnen, kamen schnell alle Anderen dazu und wir spielten gemeinsam bis zum Einbruch der Nacht. Das Ergebnis war völlig egal, es ging nur darum, dass wir als Gruppe ein paar schöne Stunden verbrachten und Spaß hatten.

 

 

In diesem Sinne ein großes MERCI an Alle für dieses tolle Seminar, was ich keinesfalls vergessen werde!

 

 

*Na, wer kennt die Antwort?

 

Richtig, es ist natürlich Pêches au thon!